Dirndl mit Wiener Naht: Tipps & Tricks wie die Naht gelingt.
Du hast ein Dirndlschnittmuster mit geteiltem Oberteil erstanden und verzweifelst gerade am Schnitt, weil die Teile scheinbar nicht passen? Geht es Dir auch so, dass die Teile auf einer Seite überstehen und auf der anderen Seite zu kurz sind und vielleicht hat Du noch unschöne Beulen oder Falten in den Kurven? In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie Du runde Nähte ganz einfach zusammenfügst, so dass alles perfekt passt.
Was ist eine Wiener Naht?
Es ist eine spezielle Teilungsnaht, die eine enge und formschöne Passform ermöglicht, besonders bei Trachten und Dirndln. Anders als die klassische Prinzessnaht, die von der Schulter bis zur Taille oder dem Saum verläuft, beginnt die Wiener Naht am Armloch und endet geschwungen in der Taille.
Dieser Schwung kann Anfängern manchmal Schwierigkeiten bereiten. Deshalb zeigen wir Euch, worauf ihr achten solltet. Das beginnt bereits beim Schnittmuster.
Schnittteile vorbereiten:
Optisch wirkt das vordere Seitenteil oft länger als das mittlere Vorderteil. Das liegt an der Rundung und der enthaltenen Nahtzugabe.
Zum Vergleich: Ohne Nahtzugabe passen die Teile exakt nebeneinander.
Auf dem unteren Bild haben wir die Schnittteile – um das Maß der Nahtzugabe – übereinander gelegt, sodass sie wieder exakt zusammenpassen.
Und so wird die runde Naht perfekt:
- Nahtzugabe markieren: Zeichne die Nahtzugabe von 1 cm mit Kreide oder einem Trickmarker auf die Stoffteile.
- Stoffteile stecken: Stecke das vordere Seitenteil an der markierten Nahtzugabe auf das mittlere Vorderteil. Achte darauf, dass die Stoffkanten genau aufeinanderliegen.
- Passpunkte beachten: Stecke die Teile an den Passpunkten aufeinander. Lege die Rundung Stück für Stück aufeinander und fixiere sie mit Stecknadeln. Achte darauf, dass die Stoffteile an der Taille genau aufeinander treffen.
Genäht wird wie folgt:
1. Nahtzugabe einzeichnen und mit Stecknadeln fixieren. Beim Dirndl wird im Rückenteil noch eine Paspel dazwischengefasst – hier zeigen wir allerdings ein Vorderteil
2. Rundung nähen: Achte beim Nähen darauf, dass die Rundung faltenfrei bleibt. Nähen in kleinen Abschnitten kann helfen, die Rundung sauber zu gestalten.
3. Bügeln: Nach dem Nähen die Teile bügeln. Wir verwenden ein Bügel-Ei, alternativ kannst Du aber auch ein Handtuch zusammenrollen und die Rundung nachbilden. Das Bügeln ist beim Nähen übrigens die halbe Miete.
4. Nahtzugaben einschneiden: Damit sich der Stoff gut in die Rundung legt, schneide die Nahtzugaben bis knapp an die Naht ein.
Und so sieht es von vorne aus:
Voilà, alle Teile passen zusammen und sehen richtig gut aus. Teilungsnähte ergeben immer ein schönes Schnittbild und deine Projekte werden damit richtig schick.
Fazit:
Die Wiener Naht mag auf den ersten Blick etwas kompliziert erscheinen, aber mit ein wenig Übung und den richtigen Techniken lässt sie sich wunderbar umsetzen. Sie verleiht Kleidungsstücken eine super Passform und ist besonders bei traditionellen und figurbetonten Kleidungsstücken wie dem Dirndl unverzichtbar.
Jetzt sollte einem feschen Dirndl nichts mehr im Wege stehen. Wir wünschen dir viel Spaß bei deinen (Näh)-Projekten!
Liebe Grüße
Eure Silvi von TOSCAminni
PS: Kennst Du schon unsere Dirndl Schnittmuster für Kinder?
>>Dirndl Resli mit Wiener Naht im Rückenteil
>>Dirndl Herzilein – klassisch
>>Dirndl für Babies: Schnittmuster Greta
Veröffentlicht am 21. Mai 2024.